Die Manufacture des Tabacs im Strassburger Stadtteil Krutenau wurde 1849 für die Produktion von Tabakerzeugnissen errichtet. Im Laufe der Jahre erlebte die Fabrik eine Reihe von kriegsbedingten Zerstörungen und Eigentümerwechseln. Im Jahr 2010 wurde die gesamte Tabakproduktion eingestellt und die Fabrik geschlossen und schliesslich wurde sie zum Baudenkmal erklärt.
2023 werden 11.000 Quadratmeter der Manufacture des Tabacs von der Universität Strassburg – der grössten Bildungseinrichtung der Stadt – im Rahmen von Sanierungsmassnahmen der örtlichen Abteilung für öffentliches Immobilienerbe übernommen. Vurpas Architectes realisierte das Sanierungsprojekt und gestaltete drei Grundstücke so um, dass die Industrieflächen für die Studenten nutzbar wurden und Unterrichtsräume, Hörsäle, Labors, Forschungsbüros und vieles mehr entstanden. Um den akustischen Komfort für die Studenten zu gewährleisten, wurden die Rockfon Deckenplatten Color-all, Blanka und Ekla von STAM Acoustique in verschiedenen Bereichen installiert. Hinweis: Rockfon Ekla entspricht im deutschen Markt der Rockfon Tropic.
Wahrung des architektonischen Charakters der ehemaligen Fabrik
Akustikkonzepte sind bei Sanierungsprojekten in der Regel dringend erforderlich. In Fabriken ist dies insbesondere dann der Fall, wenn die verwendeten Materialien und Grundrisse nicht für die neuen Funktionen ausgelegt sind.
Die Manufacture des Tabacs ist eine ehemalige Tabakwarenfabrik und für den Umbau bedurfte es eines Akustikkonzepts für den Bildungsbereich, damit sich sowohl Studenten als auch Dozenten in den Räumen wohlfühlen können. Da es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, müssen alle Änderungen und Ergänzungen so unauffällig wie möglich sein, um das historische Erbe des Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert zu erhalten.
„Die grosse Herausforderung bei diesem Projekt bestand darin, jedem Bereich angepasste Räume zu bieten und gleichzeitig die industrielle Innenarchitektur des Gebäudes zu erhalten“, erklärt Ingrid Jégousse, Architektin bei Vurpas Architectes.
„Die grösse technische Herausforderung bestand darin, dass die Architekten einen grossen Teil des Gebälks sichtbar lassen wollten. Für die Deckenbalken hat man zwei Möglichkeiten: entweder man baut neue Balken ein oder man bewahrt die historischen Balken der ehemaligen Tabakfabrik. Die Lösung, die wir mit den Architekten gefunden haben, verzichtet auf die Verwendung von Unterkonstruktionen zwischen den einzelnen Paneelen, um eine möglichst diskrete Verbindung zu schaffen“, erklärt Jérôme Witz, Bauleiter bei STAM Acoustique.
Akustischer Komfort bei der Neunutzung der Fabrik
In der ehemaligen Fabrik wurden mehrere Akustiklösungen installiert, die jeweils auf die Anforderungen des jeweiligen Raums abgestimmt sind.
Für die Akustik des Hörsaals und des Mehrzwecksaals wurden Rockfon Color-all Akustikdeckenplatten in den Farben Cork und Hemp eingesetzt – zwei der 34 exklusiven Farbtöne, die in dieser Farbpalette erhältlich sind. „Die farbigen Deckenplatten, die zwischen den Balken montiert sind, werden mithilfe von Winkelprofilen montiert, sodass die Unterkonstruktion nicht sichtbar ist und ein durchgehender Farbeffekt zwischen den Balken erzeugt wird.“, erklärt Jérôme Witz.
„Wir haben uns für farbige Akustiklösungen in neutralen Tönen entschieden, die mit den Holzbalken harmonieren und sich nahtlos in die Struktur des Industriegebäudes einfügen, die wir erhalten wollten“, ergänzt Ingrid Jégousse.
„Es ist von entscheidender Bedeutung, eine ruhige und entspannte Umgebung zu schaffen, in der Dozenten, Forscher und Studenten unter optimalen Bedingungen forschen und studieren können. In enger Zusammenarbeit mit dem Büro für Akustikdesign haben wir uns konkrete Ziele gesetzt, und heute können wir mit Freude sagen, dass wir sie erfolgreich erreicht haben“, sagt Florian Wieber von der Abteilung für öffentliches Immobilienerbe in Strassburg.